Auf den Grund: Interview mit Gründungsmitglied Adrian Bührer

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Auf den Grund: Interview mit Gründungsmitglied Adrian Bührer

Vor fünf Jahren wurde der Verein Klimaschutz Schweiz auf dem Steingletscher gegründet. Mit dabei: Adrian Bührer, Co-Founder und Managing Partner von Übermorgen Ventures, einem Investment Fond für klimatechnologische Startups. In unserer Interview mit Gründungsmitglieder gehen wir dem Verein Klimaschutz Schweiz auf den Grund – hier kannst du auch Mitglied werden.

Was hat dich dazu bewegt, Mitglied beim Verein Klimaschutz Schweiz zu werden?

Mir wurde 2017/2018 klar, dass der Klimawandel die grösste Herausforderung unserer Gesellschaft ist und ich mich hierbei engagieren möchte. Dies wollte ich auf politischem Wege mit der Unterstützung der Gletscher-Initiative und auf wirtschaftlichem Wege mit unserer Venture Capital Firma Übermorgen Ventures (www.uebermorgen.vc) konkret in die Tat umsetzen. Die beiden Bemühungen gehen Hand-in-Hand und verfolgen das gleiche Ziel.

Was haben wir in deinen Augen gut umgesetzt und erreicht?

Am Schluss wurde das Klimaschutz-Gesetz nur dank der Gletscher-Initiative umgesetzt. Dies ist das grosse Verdienst des Vereins und darauf kann man stolz sein.

Adrian Bührer mit Familie auf dem Steingletscher

Wo müssen wir deiner Meinung nach in den nächsten Jahren hin arbeiten?

Schlussendlich ist das Klimaschutz-Gesetz nur der Anfang einer Reise hin zu einer klimaneutralen Schweiz. Der Grossteil der Bevölkerung und Politiker:innen haben noch nicht wirklich realisiert, welche enormen Risiken mit der Klimakrise nun rasend schnell auf uns zukommen und welche Massnahmen nötig sind. Hier ist noch viel Aufklärung nötig. Und noch vielmehr Taten. Persönlich fände ich es sinnvoll das Konzept des Klimaeinkommens (eine verbrauchsabhängige CO2(e) Besteuerung und 100% Rückverteilung auf die Bevölkerung) zu prüfen und politisch voranzutreiben. Ich bin überzeugt das Konzept käme bei der Bevölkerung gut an, da die meisten netto mehr verdienen würden.

Wie ordnest du den Verein klimapolitisch ein?

Ziemlich neutral und das ist auch gut so. Es gilt ja vor allem auch darum, Menschen aus dem konservativen Spektrum mitzunehmen. Hier sollte man nicht zuletzt darum eine moralisch zu aufgeladene oder breite, SP-nahe Positionierung vermeiden und eine sachliche, inhaltlich getriebene Plattform mit einem klaren Ziel bieten: Die Schweiz so schnell wie möglich zu dekarbonisieren und zu einem internationalen Vorbild zu werden.

Die Schweiz fiel im internationalen Klimarating zurück ins Mittelfeld. Was können wir deiner Meinung nach tun, um aufzuholen?

Die Schweiz wäre geradezu prädestiniert eine Führungsrolle zu spielen. Ein hoher Anteil erneuerbarer Energien, im Bereich Deep-tech die besten Universitäten und hellsten Köpfe der Welt, hoher Wohlstand und mit der CO2 Abgabe bereits ein, wenn auch noch schwaches, Instrument zur Regelung der Emissionen und Rückverteilung. Wir sollten die Klimakrise endlich als wirtschaftliche Chance wahrnehmen und nicht nur von Kosten sprechen. Etwas zu tun wird enorme Kräfte freisetzen. Nichts zu tun wird sehr viel Kosten und Leid verursachen.

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